Gojenbergsweg

Fertigstellung: 2013
Lage: Hamburg Bergedorf
Kurzbeschreibung: Mehrgenerationenprojekt im Passivhausstandard

Das Grundstück im Gojenbergsweg 21 wurde lange vom Allgemeinen Krankenhaus Bergedorf (AK) als Hubschrauberlandeplatz genutzt. Es liegt idyllisch an einem Grünzug in der Nähe des Bergedorfer Zentrums in einem gewachsenen Wohngebiet. Im Jahr 2008 bewarben sich die Genossenschaft Greves Garten eG und die Institution Leben mit Behinderung Hamburg GmbH bei der Agentur für Baugemeinschaften um das Grundstück. Nach dem Zuschlag erfolgte die Projektentwicklung in einer engen Kooperation zwischen beiden Akteurinnen.
Haus 2 und 3 mit insgesamt 28 Miet- und 13 Eigentumswohnungen mit 3.055 m² Wohnfläche wurden von der Baugemeinschaft als IFB-Effizienzhaus-40 Gebäude errichtet. Alle Wohnungen besitzen Passivhaus-Eigenschaften, haben einen barrierefreien Zugang und eine bodengleiche Dusche als Standard. Für gemeinschaftliche Aktivitäten wurde ein Gemeinschaftshaus gebaut. Eine Tiefgarage mit 37 Stellplätzen sorgt für eine Entlastung der Außenräume. Für die Erstellung von Haus 1 konnte als Eigentümerin und Bauherrin die Bergedorf-Bille eG gewonnen werden, die hier 13 Wohnungen für Menschen mit Behinderung errichtet hat. Für die Architektur wurde das Büro WRS engagiert.
Bewohnt wird das Haus von einer gemischten Gemeinschaft mit hoher Gruppenidentifizierung. Mit großem Einsatz diskutierten 33-jährige Eltern mit 74-jährigen Senior*innen über Wärmedämmung und Spieleinrichtungen. Die Erfahrungen der Älteren und die Dynamik der Jüngeren haben viel zum optimierten Ergebnis beigetragen. Nach dem Bezug der Wohnungen wurden gegenseitige Hilfestellungen weitergeführt und im Alltag konkret umgesetzt.
Die Architekt*innen des Büros WRS haben Gebäudetypen entwickelt, die sowohl geringe Gebäudetiefen für gut belichtbare kleine Wohnungen ermöglichen als auch große Wohnungen für Familien mit Kindern wirtschaftlich umsetzbar machen.
Bei der Finanzierung trat neben der Hamburger Investitions- und Förderbank die Hamburger Sparkasse (HASPA) auf. Die HASPA konnte sowohl den Eigentümer*innen als auch den zukünftigen Mieter*innen ein attraktives Angebot machen: Für die Genossenschaftsanteile von rund 250 Euro je Quadratmeter Wohnfläche hat die HASPA zinsgünstige Darlehen der KfW vermittelt.
Nach Fertigstellung der Gebäude im Spätsommer 2013 haben alle neuen Eigentümer*innen und Mieter*innen ihre Wohnungen bezogen. Die Bewohner der Leben mit Behinderung GmbH sind im Sommer 2014 in das Gebäude der Bergedorf-Bille eG eingezogen.